Die Shimano 12-fach Di2 Schaltgruppe
Für viele ist die Shimano 12-fach Di2 die Königin der Schaltgruppen. Damit ihr aber auch das volle Potenzial aus ihr herausholen könnt, haben wir von buycycle euch einmal alle wichtigsten Tipps und Tricks rund um die elektrische Schaltung zusammengefasst: In Nics YouTube Video und in diesem Blogpost lernt ihr alles über die 12-fach Di2, vom Batterie-Check, über die verschiedenen Modi und das Finetuning der Umwerfer, bis hin zur E-Tube App.
Beginnen wir mit der Funktionstaste: Sie ist das A und O jeglicher Anpassungen, die ihr vornehmen könnt und befindet sich bei den neueren Modellen an der Außenseite des Schaltwerks. An der inneren Seite findet ihr eine kleine LED Leuchte, die euch alle Infos anzeigt, die ihr in den folgenden Schritten benötigt.
1. Batterie-Check
Um den Batteriestatus eurer Di2 zu prüfen, klickt ihr einfach einmal auf die Funktionstaste. Wenn die LED dauerhaft grün leuchtet, ist der Akku zwischen 100% und 50% geladen, wenn sie grün blinkt, sind es zwischen 50% und 25%. Wenn die LED rot leuchtet oder sogar ganz aus bleibt, solltet ihr zum USB Kabel greifen und den Akku wieder laden.
Die zentrale Batterie der Di2 sitzt zwar meistens in der Sattelstütze, das Kabel, das euch im Normalfall mitgeliefert wurde, könnt ihr aber einfach mit einem USB Ladekabel verbinden und in der Ladebuchse am Schaltwerk links einstecken, indem ihr die Schutzvorrichtung aus Gummi kurz hochklappt. Passt aber auf, dass ihr den Stecker richtig herum einführt und keine Gewalt anwendet, um die Ladebuchse nicht zu beschädigen.
Die Schalthebel am Lenker sind nicht mit dem zentralen Akku verbunden, sondern werden von eigenen Knopfzellenbatterien gepowert. Um deren Status zu checken, drückt ihr beide Schaltknöpfe an einem Hebel gleichzeitig und solange die LED an der Haube grün leuchtet, könnt ihr beruhigt radeln und schalten. Leuchtet diese LED rot, sind die Batterien nur noch unter 10% geladen und sollten innerhalb des nächsten Monats ersetzt werden.
2. Schaltmodi
Das Shimano Di2 System bietet drei verschiedene Schaltmodi an. Im ersten Modus schaltet ihr wie bei einer mechanischen Schaltgruppe manuell und bedient die vorderen und hinteren Umwerfer unabhängig voneinander.
Der zweite Modus ist der halb-synchrone Modus. Hier schaltet das Schaltwerk automatisch hoch oder runter auf ein entsprechendes Ritzel, wenn auf dem vorderen Umwerfer geschaltet wird. Diese automatische Anpassung sorgt dafür, dass ihr euch immer in einem soliden Übersetzungsverhältnis befindet und kann so konfiguriert werden, dass bis zu 4 Ritzel geschaltet werden. Die Standardeinstellung der halbsynchronen Schaltanpassung ist aber auf 2 Ritzel ausgelegt.
Der dritte und letzte Modus ist das voll-synchronisierte Schalten. In diesem Modus schaltet der vordere Umwerfer automatisch hoch oder runter, wenn das Schaltwerk hinten über ein bestimmtes Ritzel geschaltet wird. Genauso bewegt sich aber auch das Schaltwerk automatisch nach oben oder unten, um einen Wechsel des vorderen Umwerfer auszugleichen. Egal wie und wo ihr im dritten Modus schaltet, befindet ihr euch also immer im optimalen Übersetzungsverhältnis.
Um von einem Modus in den nächsten zu wechseln, wendet ihr euch wieder der Funktionstaste zu und drückt sie zweimal schnell hintereinander. Wenn die LED durchgehend blau leuchtet, befindet ihr euch im manuellen Modus, wenn sie zweimal blinkt, schaltet ihr im halb-synchronen Modus und dreimal Blinken bedeutet, dass ihr im voll-synchronen Modus seid. Möchtet ihr kurz überprüfen, in welchem Modus ihr euch aktuell befindet, ohne ihn zu wechseln, betätigt ihr die Funktionstaste einfach einmal und nach der Batterieanzeige folgt das blaue Licht, das euch euren momentanen Modus verrät.
3. Fine-Tuning der Schaltgruppe
Bei der feineren Einstellung des Getriebes findet ihr, beginnend am Schaltwerk, die beiden Begrenzungsschrauben und die B-Spannungsschraube.
Der erste Schritt ist die Überprüfung der B-Schraube. Über diese lässt sich die Distanz zwischen den Schaltwerkröllchen und der Kasette einstellen. Meist ist diese jedoch bereits von Werk aus richtig eingestellt. Zum Einstellen schaltet ihr vorne auf das kleine Kettenblatt und hinten auf das größte Ritzel (also den leichtesten Gang). Der Abstand zwischen dem guide pulley wheel und dem größten Ritzel ist je nach verwendeter Kasette unterschiedlich. Laut Shimanos Benutzerhandbuch sollte der Abstand für Dura-Ace und Ultegra Kasetten wiefolgt sein:
- 11-28T - 18mm
- 11-30T - 14mm
- 11-32T - 10mm
- 11-34T - 6mm
Für 105-Kasetten:
- 11-34 - 10mm
- 11-36 - 6mm
Sobald die B-Schraube richtig eingestellt ist, könnt ihr euch im nächsten Schritt mit der Feineinstellung der Schaltung beschäftigen. Dafür schaltet ihr auf der Kasette in das fünfte Ritzel von unten. Wichtig ist, dass die Kette genau auf dem mittleren Ritzel aufliegt. Haltet anschließend die Funktionstaste gedrückt, bis die LED gelb aufleuchtet und euch somit bestätigt wird, dass ihr euch nun im Einstellmodus befindet. Von hier aus könnt ihr das Finetuning des Schaltwerks vornehmen, indem ihr die Tasten am rechten Schalthebel betätigt. Wenn ihr nach oben schaltet, bewegt sich das Schaltwerk nach innen, wenn ihr nach unten schaltet, bewegt es sich nach außen.
Schaltet also nach oben, bis ihr das Reiben der Kette hört, so als ob sie auf das nächste Ritzel schalten wollen würde. Jetzt schaltet ihr 5 Mal nach unten, bzw. drückt 5 Mal auf die entsprechende Schaltwerkstaste. Euer Stützrad am Schaltwerk sollte nun mit dem Ritzel in einer Linie stehen. Ein letzter Check schadet nie, schaltet einmal durch alle Gänge und überprüft so, ob alles reibungslos läuft. Falls nicht, wiederholt ihr den gesamten Vorgang und schaltet diesmal statt 5 Mal nur 4 Mal herunter.
Nun könnt ihr euch dem vorderen Umwerfer zuwenden und die obere und untere Begrenzung einstellen. So verhindert ihr, dass die Kette am Umwerfer reibt und stellt sicher, dass sie auch nicht vom Kettenblatt fällt. Um die obere Begrenzung einzustellen, schaltet ihr auf das größte Kettenblatt und das kleinste Ritzel. Geht dann zurück in den Einstellmodus und macht euch an die vordere Feineinstellung, diesmal mithilfe der Tasten am linken Schalthebel. Das Ziel hierbei ist, dass der Abstand zwischen Kette und Außenlasche 1 mm beträgt. Klickt danach erneut auf die Funktionstaste, um den Einstellmodus zu verlassen.
Um nun die untere Grenze einzustellen, schaltet ihr auf das kleinere Kettenblatt und das größte Ritzel hinten und wiederholt den Vorgang. Spätestens jetzt sollten eure Gänge einwandfrei laufen.
4. E-Tube App
Mit der E-Tube App von Shimano könnt ihr nicht nur die Modi noch genauer konfigurieren, sondern auch die Tasten anpassen, den Batteriestatus überprüfen und die Firmware aktualisieren. Ladet einfach die E-Tube Project-App herunter und verbindet sie per Bluetooth mit der Di2.
Dafür drückt ihr am Schaltwerk solange auf die Funktionstaste, bis sie blau zu blinken beginnt und eure Schaltgruppe somit bereit ist, gekoppelt zu werden. Folgt danach einfach den Schritten, die euch in der App angezeigt werden und sobald euer Bike verbunden ist, könnt ihr vom vollen Di2-Potenzial Gebrauch machen.
Soviel also zur Di2 Schaltung: Bei Fragen rund um die Shimano Schaltgruppen ist unser Team jederzeit für euch da und bei weiterem Bedarf an Tipps und Tricks rund ums Fahrrad werft ihr am besten einen Blick in unsere zahlreichen anderen Blogartikel! Und wenn ihr von der Di2 jetzt so begeistert seid, dass ihr sofort mit ihr losfahren wollt, dann haben wir sicherlich ein passendes Fahrrad für euch auf buycycle.com. Bis dahin wünschen wir euch aber erst einmal: Happy indexing, happy cycling!