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    Editorial

    Mit dem Fahrrad durch Europa - Teil 2

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    9. Aug. 2023 6 Min.
    Mit dem Fahrrad durch Europa - Teil 2

    Der Sommer ist in vollem Gange und, dass Ferien sind, das merken wir gerade im buycycle Büro auch immer mehr: Es leert sich. Selten so viel Platz gehabt, um Artikel zu schreiben! Die meisten sind tatsächlich Radfahren und einer sogar auf der toskanischen EuroVelo Route, die wir euch letzte Woche vorgeschlagen haben. Für alle, die sich dem nun also anschließen wollen, folgt hier Teil zwei unserer Europe-by-bike Tipps, in der wir die letzten neun Eurovelo-Routen genauer unter die Lupe nehmen und euch unsere liebsten Streckenabschnitte vorstellen:

    9: Baltisch-Adriatische Route

    Fürstenfeld, Österreich - Maribor, Slovenien: Große Bereiche der neunten EuroVelo Route sind noch nicht fertiggestellt oder offiziell beschildert, das Stück zwischen Fürstenfeld und Maribor jedoch schon und es lohnt sich. Die Steiermark bietet tolle Natur und je näher ihr Maribor kommt, desto tiefer dringt ihr in die Weinregionen des nordöstlichen Sloweniens vor. Maribor war 2012 Kulturhauptstadt Europas und an einer weiteren solchen kommt ihr auf dem Weg dahin auch vorbei: Dem charmanten Feldbach.

    10: Ostseeküstenroute

    Turku, Finnland - Hamina, Finnland: Packt euch warm ein für dieses nördliche Abenteuer. Auf dem Weg nach Hamina kommt ihr nicht nur am modernen Helsinki vorbei (hier bildet sich aktuell eine ganz neue Subkultur in Musik und Kunst, die für manche spannend sein könnte), sondern auch an unzähligen Nationalparks. Wer erst im September los radelt, erwischt sogar schon die ersten Nordlichter, aber die finnischen Fjorde sind auch ohne dieses Lichtspektakel atemberaubend genug.

    Rundtour der Saaremaa Insel, Estland: Auf dieser idyllischen Insel reihen sich pittoreske Fischerdörfer und alte Windmühlen aneinander. Besonders beeindruckend sind die vielen Meteoritenkrater. Die Insel bietet vor allem aber Entspannung pur vor einer Kulisse wie aus dem Märchen. Und apropos Märchen: Das Schloss in Kuressaare ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

    von links nach rechts: Weinregion bei Maribor, Helsinki und Saaremaa

    11: Osteuropa Route

    Sátoraljaújhely, Ungarn - Szeged, Ungarn: Ihr startet hier kurz hinter der slowakisch-ungarischen Grenze und landet direkt in der berühmten Tokaj Weinregion. Hier bieten sich euch nicht nur traumhafte Seen (ein Ausflug mit dem Kanu ist hier nur empfehlenswert) und unendliche Felder: Wer die Augen offen hält, wird einen der in Höhlen untergebrachten oder direkt in Stein gemeißelten Weinkeller entdecken. Ein Tasting lohnt sich: der süße Wein aus der Region wurde von Louis XV persönlich "Wein der Könige" getauft. In Szeged, Ungarns größter Stadt, sind vor allem die vielen Art Nouveau Bauten sehenswert und die berühmte regionale Fischsuppe kann sich durchaus schlürfen lassen.

    12: Nordseeküstenroute

    Bergen, Norwegen - Oslo, Norwegen: Zwar sind nicht alle Abschnitte dieser Strecke auch offiziell als EuroVelo Route beschildert, trotzdem ist selbst Verirren auf dieser Strecke schön. In Bergen findet ihr die hübschen, bunten Fischerhütten an der Küste aufgereiht und radelt an Norwegens atemberaubender Fjordlandschaft entlang. Meeresluft und die berühmte natürliche Aussichtsplattform Priekestolen inklusive, bevor es ins vibrierende Oslo geht. Hier sollte auf jeden Fall dem Opernhaus und dessen Dachterrasse ein Besuch abgestattet werden.

    Groningen, Niederlande - Calais, Frankreich: In Groningen startet ihr direkt mit ein wenig Kultur: Die Martinikerk-Kirche ist berühmt für ihre barocke Orgel und das futuristische Groninger Museum lässt die Herzen von Liebhaber:innen moderner Kunst höher schlagen. Auf dem Fahrrad nach Calais geht es dann entlang der Nordsee. Wer mag, legt noch einen Stop in Den Haag oder Amsterdam ein, bevor es ans Wattenmeer geht. Highlight auf dieser Strecke ist definitiv das Überqueren des 32 km Abschlussdeiches zwischen den Provinzen Noord-Holland und Friesland, der einen direkt über das IJsselmeer führt.

    von links nach rechts: Szeged, die norwegischen Fjorde und das Groninger Museum

    13: Eiserner Vorhang Route

    Hohenau an der March, Österreich - Bratislava, Slowakei: Vom Dreiländereck zwischen Tschechien, der Slowakei und Österreich geht es noch eine Weile durch Marchfeld, vorbei an Weingebieten und entlang der slowakischen Grenze. Auf dem Weg nach Bratislava lohnt sich ein Stop beim eindrucksvollen barocken Schloss Hof und der mittelalterlichen Burg Devin, bevor es in die slowakische Hauptstadt geht, berühmt für die Ufo-Brücke, gutes Bier und eine kleine, aber feine, Altstadt.

    14: Gewässer von Mitteleuropa Route

    Zalaegerszeg, Ungarn - Budapest, Ungarn: Ihr startet im hübschen Dorf Zalaegerszeg mit seinen bunten Kirchen und macht euch dann auf zum Plattensee. Dieses 77 km lange Gewässer lädt nicht nur zum Schwimmen ein und erlaubt Erholung unterwegs in den vielen Resorts und Kurorten, die sich an seine Ufer reihen, es führt euch auch direkt weiter nach Budapest. Wer sich noch vor dem 10. August aufmacht, kann das berühmte Sziget Festival miterleben, das Stars aus aller Welt auf eine der malerischen Donauinseln im Herzen der Stadt bringt. Aber auch jenseits des Festivals bietet Budapest alles für einen perfekten Städtetrip im Sommer.

    von links nach rechts: Schloss Hof, die UFO Brücke in Bratislava und der Plattensee

    15: Rhein Radweg

    Andermatt, Schweiz - Konstanz, Deutschland: Hier geht es von der Rheinquelle einmal durch die malerische Schweizer Landschaft bis zu Europas größtem Binnengewässer: dem Bodensee. Der Tomasee, in dem kälteunempfindliche Schwimmer:innen sich richtig austoben können, ist nicht nur einer der schönsten Bergseen überhaupt, von ihm aus bahnt sich der Rhein auf beeindruckende Weise seinen Weg durch die Alpen – und ihr auf dem Rad gleich mit. Diese Strecke ist unfassbar abwechslungsreich und führt unter anderem durch die kleinste Stadt der Schweiz, Werdenberg.

    Koblenz, Deutschland - Köln, Deutschland: Auch hier ist der Name der 15. EuroVelo Route Programm: es geht knapp 100 km entlang des Rheinufers von Koblenz Richtung Norden. Auf dem Weg begrüßt euch das Weingebiet des Riesling, das sagenumwobene Schloss Drachenfels (kein Scherz, das heißt wirklich so) bei Königswinter und das Arp Museum. Köln lohnt sich zum Schluß nicht nur für ein Kölsch, sondern auch für seine vielen künstlerisch und kulinarisch inspirierenden Museen (vom zeitgenössischen Museum Ludwig bis zum Schokoladenmuseum für Feinschmecker). Vom Kölner Dom müssen wir hier gar nicht erst anfangen.

    von links nach rechts: Tomasee, das Schloss Drachenfels und euer wohlverdientes Kölsch

    17: Rhône Radweg

    Lyon, Frankreich -Genf, Schweiz: Lyon gilt als kulinarische Hauptstadt Frankreichs, es ist also beinahe verpflichtend, sich hier für die kommende Fahrt mit Quenelles au Brochet (Mehlteigklöße mit Hecht gefüllt), Brugnes(Karnevalskrapfen) oder Saucissons Brioche (Würstchen im Briochemantel) zu stärken. Auf dem Fahrrad passiert ihr dann idyllische Dörfer wie Chanaz und unberührte südfranzösische Natur bis euch am türkisblauen Genfer See das Tor in die Schweiz erwartet.

    19: Maas Radweg

    Lüttich, Belgien - Roermond, Niederlande: Das mittelalterliche Lüttich ist seit Langem kommerzielles und kulturelles Zentrum der Region. Von hier aus radelt ihr Richtung Norden, wer mag, kann noch vor dem hübschen Maastricht einen Stop bei einer der vier erhaltenen Kohleminen Europas bei Begny einlegen. Die historische Altstadt Maastrichts überzeugt mit kleinen Läden und mittelalterlichem Charme und wer das schönste Dorf Flanderns sehen möchte, ist im kleinen Oud Rekem richtig. Und: Wir sind in Holland, Land der Radfahrer:innen. Die Strecke selbst, mitten durchs Maasland, lässt also ein jedes Radler:innen-Herz höher schlagen.

    Werkendam, Niederlande - Rotterdam, Niederlande: Die kleine Stadt Werkendam ist euer Tor in die Sumpf- und Marschlandschaft der östlichen Niederlande. Der Nationalpark de Biesbosch ist durchzogen von kleinen Flüssen und bietet einen atemberaubenden Hintergrund für die allerletzte Strecke der EuroVelo Routen. Am Meer fahrt ihr noch am Dorf Hoek van Holland vorbei, bevor es entlang des Nieuwe Waterweg, der Rotterdam mit der Nordsee verbindet, in Europas wichtigste Hafenstadt geht. Dort lasst ihr die Fahrt am Besten auf dem Euromast ausklingen, von dem aus ihr in 100 m Höhe einen 360 Grad Ausblick über Rotterdam habt.

    von links nach rechts: Chanaz, Maastricht und die Sumpflandschaft des de Biesbosch Nationalparks

    Das war er! Der letzte Anstoß für euer dies-sommerliches europäisches Radabenteuer. Wenn ihr noch das perfekte Fahrrad für eure Reise braucht, bevor es losgeht, findet ihr es bestimmt unter den 15.000 Road, Gravel und Mountainbikes auf unserer Website. Bei Fragen rund um die EuroVelo Strecken oder das Thema Fahrrad im Allgemeinen, stöbert ihr am Besten noch etwas durch den Blog oder meldet euch beim buycycle Team. Bis dahin wünschen wir euch aber: Happy cycling through Europe!