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    Editorial

    Radeln rettet.

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    29. März 2023 3 Min.
    Radeln rettet.

    Wie gesund ist Radfahren wirklich?

    Dass Radeln gesund ist, wird für niemanden hier etwas Neues sein. Durchblutung, frische Luft, Bewegung, natürlich tut das uns und unseren Körpern gut. Aber inwiefern genau? Und wie kann uns Fahrrad fahren auch psychisch dabei helfen, Krisen zu überwinden? Wir sehen uns heute die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens mal etwas genauer und wissenschaftlicher an. Was nicht heißt, dass kein Platz mehr bleibt für die kleinen und ganz großen Geschichten derer, für die Radeln tatsächlich die Rettung war.

    1. Ausflug in die Sportmedizin

    Es reichen bereits zwei bis vier Stunden Radfahren in der Woche, um wesentliche Verbesserungen seines/ihres allgemeinen Gesundheitszustandes zu erreichen. Krankheiten wie Arthrose oder Parkinson können durch viel Zeit auf dem Fahrrad sogar in ihrem Verlauf gemildert werden. Wir ersparen euch jetzt aber allzu medizinische und fachsprachliche Herleitungen, sondern arbeiten stattdessen eine kurze Liste der gesundheitlichen Vorteile ab, denn Radfahren:

    • ist belastungsarm: Gelenke werden beim Fahrradfahren verhältnismäßig geschont und es kommt dementsprechend zu weniger Zerrungen oder sonstigen Verletzungen als bei anderen Sportarten. Pluspunkt: Gesunde Gelenke sind beweglicher.
    • ist ein gutes Muskel-Workout: Wer in die Pedale tritt, beansprucht alle wichtigen Muskelgruppen und trainiert so gleichmäßig und effektiv. Das Resultat? Stärkere Muskeln, bessere Ausdauer, mehr Dehnbarkeit und Flexibilität, sowie eine bessere Haltung.
    • fördert unsere Durchblutung: Das wiederum beugt vielen Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkten oder Herzrhythmusstörungen vor.
    • lässt uns besser schlafen: Dank eines besser durchbluteten Gehirns, was außerdem unsere Konzentration verbessert, die Wahrscheinlichkeit von Depressionen und Angststörungen reduziert und unsere Stress Levels senkt.

    2. Radeln gegen Alzheimer

    Apropos Konzentration und psychische Gesundheit: Tatsächlich wird Radfahren eine positive Wirkung auf Demenz und Alzheimer attestiert. Auf dem Rad wird das Gehirn gefordert, man/frau schlängelt sich seinen/ihren Weg durch den Großstadtdschungel oder über wurzelige Waldwege, muss stets alle Sensoren geschärft haben, um Verkehrslagen, Umgebungen, Geräusche und alle weiteren Eindrücke zu verarbeiten. Und das bei durchschnittlich 23 km/h. Radeln ist somit auch Leistungssport fürs Gehirn und dieser ist eine erwiesene präventive Kraft gegen Alzheimer. Zudem wird durch viel Zeit auf dem Rad auch weiteren Risikofaktoren der neurodegenerativen Erkrankung vorgebeugt, wie etwa Bluthochdruck, Übergewicht, Schlafmangel, Depression oder zu wenig soziale Teilhabe (immerhin ist doch wenig so beflügelnd wie ein group ride).

    Noch etwas verändert sich in unserem Gehirn, wenn wir viel Rad fahren. Die frische Luft verändert unsere Hirnstruktur. Forscher:innen des deutschen Max-Planck-Instituts fanden heraus, dass sich unsere Hirnstruktur verbessert, je mehr Zeit wir an der frischen Luft verbringen, unabhängig vom Grad der physischen Aktivität oder Sonneneinstrahlung. Mehr graue Zellen, bessere Laune, besseres Kurzzeitgedächtnis - alles Gründe, sich noch heute eine kleine Radtour zu gönnen.

    3. Therapie auf oder auch mit dem Rad

    Diese vielen psychischen Vorteile macht sich seit einigen Jahren der amerikanische Familien- und Paartherapeut Joey Dolowy zunutze. Sein Angebot: Psychotherapie auf dem Mountainbike. Die Idee dazu gab ihm eine Patientin, die einfach nicht still sitzen konnte. Die beiden unternahmen stattdessen einen Spaziergang über einen nahegelegenen Parkplatz und Dolowy merkte schnell, dass die frische Luft und physische Aktivität den Gesprächsfluss viel besser in Gang brachten. Als begeisterter Mountainbiker beschloß er kurz darauf, die Outdoor-Therapie noch einen Schritt weiter zu treiben, auf die Trails.

    Eine seiner Patientinnen, ehemalige Radrennfahrerin, berichtet, dass das Geniale an Dolowys Therapiemethode sei, dass die Strecken und der Verlauf des Gesprächs oft aufeinander abgestimmt sind. So wird ein Problem oder eine Unsicherheit auf dem Weg bergauf angegangen, kurz vor dem Gipfel wird versucht, eine Erkenntnis oder Lösung zu erreichen. Das psychische High dieser gelösten Spannung wird dann noch bereichert durch das große Freiheitsgefühl auf den Jumps bergabwärts: Die therapeutischen Kräfte des Radfahrens also, gepaart mit den therapeutischen Kräften eines... nun ja - eines Therapeuten.

    Ersteres kann auch ganz alleine für manche eine wahre psychologische Stütze sein. Da gibt es Leute wie Mark DeLong und seine Frau, die ihren Sohn an Krebs verloren, sich vor dem Schmerz in den Triathlon flüchteten (und retteten) und beim Ironman in Hawaii eine Onkologin kennenlernten, die einige Jahre später Mark selbst von seinem Krebsrückfall heilen sollte. Da ist ein junger Tänzer, der sich in seiner Alkoholabhängigkeit verloren hatte und in der Radfahrcommunity den Beistand fand, der ihn seinen Entzug antreten und überwinden ließ. Eine junge Mutter, die depressiv und drogenabhängig war, die sich ihrer Tochter zuliebe irgendwann zwang, 15 Minuten täglich auf ihren Peloton-Trainer zu steigen und durch diese Erfahrung von Selbstwirksamkeit den Weg aus ihrem Unglück fand. Ein Waise, dessen blaues Fixie ihm bis heute als ein Symbol seiner psychischen Heilung die Welt bedeutet, noch eine junge Krebspatientin, die sich auf dem Fahrrad ihre Stärke in Erinnerung rufen konnte, die Liste geht ja unendlich weiter. Ob Krankheiten, Verluste oder persönliche Tiefschläge, der Weg zurück zum oder erstmals aufs zum Fahrrad war für viele von transformativer Bedeutung.

    Der Titel dieses Blogposts ist also gar nicht mal so überzogen, wie es auf den ersten Moment scheint. Radeln rettet: Unsere Durchblutung, unsere Fitness, unsere Konzentration, unseren Schlaf und manchmal gleich unser ganzes Glück. Wir bei buycycle glauben an diese (entschuldigt, es wird jetzt ein letztes Mal kitschig) an diese Kraft des Radelns, immerhin ist es unser aller Leidenschaft! Bei Fragen rund ums (neue) Fahrrad ist unser Team deshalb immer für euch erreichbar, werft doch mal einen Blick in unseren Blog für mehr Tipps, Tricks und Geschichten und auf unserer Website für dein neues gebrauchtes Traumrad. Bis dahin wünschen wir dir wie immer: Happy browsing, happy cycling!