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    Editorial

    Tipps für euer erstes Fahrradrennen

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    12. Juli 2023 6 Min.
    Tipps für euer erstes Fahrradrennen

    Was tun vor dem ersten großen Wettkampf?

    Es ist Radsportsaison, und sie ist in vollem Gange: Viele von uns kleben seit Wochen förmlich an ihren Bildschirmen und verfolgen Giro, Vlaanderen und natürlich die Tour de France. Und manch erfahrene:r Radler:in wird bei schmerzverzerrten Gesichtern während langer Climbs aber auch bei der Euphorie auf dem Podium so richtig mitfühlen können. Anderen aber, die noch nie ein Rennen gefahren sind, juckt es in den Fingern, sich dieser unvergleichlichen Erfahrung auch einmal auszusetzen. Aber wo fängt man jetzt an? Welches Rennen soll es sein, mit wem, wo, und wie bereitet man sich ideal darauf vor? Für alle unter euch, die aktuell der Renn-Reiz packt: Diese Tipps sind für euch.

    1. Findet euren Renntyp heraus

    Es gibt verschiedenste Arten von Fahrradrennen, und damit ihr auch wirklich Spaß habt, ist es wichtig, dass ihr an dem Rennen teilnehmt, das am besten zu euch passt!

    Zeitfahren: Der Name hält, was er verspricht. Bei diesen Rennen gilt: Ihr allein gegen die Uhr. Wenn ihr euch noch nicht in ein großes Peloton traut, ist das ideal, ihr startet nämlich einzeln. Andererseits sind enge Kurven bei Maximalgeschwindigkeit weder etwas für schwache Nerven, noch etwas für technisch weniger versierte Fahrer:innen.

    Straßenrennen: Diese Rennen sind zwischen 50 und 100 km lang und sind eher auf Teams ausgelegt, und in einem solchen habt ihr auch definitiv Vorteile. Ihr könnt aber auch alleine fahren. Hier gibt es den klassischen Massenstart, aus dem sich dann nach und nach Radler:innen nach vorne kämpfen.

    Kriterium: Die stressigere, schnellere und gefährlichere Variante eines Straßenrennens. Hier gibt es keine Verpflegungszonen oder Toilettenpausen, die Rennen sind nämlich wesentlich kürzer und die Strecke wird meist mehrmals abgefahren. Als Anfänger:in ist das vielleicht nicht die beste Wahl...

    von links nach rechts: Zeitfahren, Kriterium, Straßenrennen

    Etappenrennen: Hier können unterschiedliche Etappen unterschiedliche Rennformen bedeuten. Man fährt also gerne mal Zeitfahrrennen, Straßenrennen und Kriteriums hintereinander. Bei Mehrtagesrennen wird jeden Tag eine Etappe zurückgelegt. Nach jedem Rennen wird eure Zeit festgehalten, der- oder diejenige mit der geringsten Gesamtzeit gewinnt!

    2. Seid an Group Rides gewöhnt

    In den allermeisten Rennen nehmen hunderte an Fahrer:innen teil. Und ihr fahrt nicht nur allesamt extrem schnell, sondern meist sehr nah neben- und hintereinander und das auch noch ziemlich chaotisch. Wenn ihr also vor einem ersten Rennen ein paar Mal mit euren Cycling-Buddies unterwegs seid, könnt ihr euch nicht nur die Verhaltensregeln aneignen, die beim Fahren in der Gruppe unabdingbar sind, ihr lernt auch, wie ihr vom Windschatten anderer profitieren könnt oder wie sich Gruppendynamiken während längerer Strecken verändern und wie ihr euch am besten in ihnen positioniert.

    3. Lest euch die Streckeninformationen durch

    Ihr solltet immer bestmöglich in Erfahrung bringen, was während des Rennens auf euch zukommt. Die meisten Events stellen eine Karte ihrer Route zur Verfügung, die ihr euch in Ruhe ansehen könnt: So wisst ihr genau, ob und wo es hügelig wird, wo es zu Sprints kommt oder wie lange eine Klettereinheit ungefähr ist. Das erlaubt euch, während des Rennens eure Energie klug einzuteilen und euch auf potentielle Risiken vorzubereiten, etwa, wenn Straßen auf einmal sehr eng oder kurvig werden. Ein kleiner Trick ist es, sich wichtige Punkte auf der Strecke auf einen kleinen Spickzettel zu schreiben und den ans Oberrohr zu kleben oder ins Trikot zu stecken...

    Karte der neunten Etappe der Tour de France 2023: Man kann Distanzen, Anstiege und Bergabfahrten klar ablesen!

    Und wenn ihr schon dabei seid, euch die Infos des Veranstalters durchzulesen, dann findet ihr idealerweise auch noch alle wichtigen Randdaten heraus: Wo könnt ihr in der Nähe parken, wann müsst ihr da sein, gibt es eine Mindestgeschwindigkeit, müsst ihr an einer Wettkampfbesprechung teilnehmen oder gibt es einen bestimmten Startblock für euch? So startet ihr entspannt und vorbereitet in den Tag des Rennens und erspart euch unnötigen Last-Minute-Stress!

    4. Trainiert in Rennbedingungen

    Sucht euch Strecken aus, die der Rennstrecke ähneln und fahrt diese mehrmals ab, gerne auch in einer Gruppe. Wenn es ein längeres Rennen wird, könnt ihr so rechtzeitig an eurer Kondition arbeiten und Muskeln für Klettereinheiten aufbauen. Radelt am besten schon auf euren Trainingsrides mit dem Equipment, das ihr auch für das eigentliche Rennen benutzen werdet. So findet ihr frühzeitig heraus, ob eure Hose einschneidet, euer Helm drückt oder eure Schuhe zu klein sind. Und was eure Verpflegung angeht: In eurer Trainingszeit könnt ihr ausprobieren, was euch am meisten Kraft auf dem Bike gibt, ob das eine Banane, ein Powerriegel oder -gel oder ein isotonischer Drink ist. Dass ihr dabei auch lernt, wie man bei voller Fahrt isst und trinkt, ist zusätzlich praktisch.

    5. Keine Experimente

    In der Woche vor dem Rennen eine ganz neue Diät anzufangen, bringt nicht nur euren Magen, sondern auch eure gesamte Kondition durcheinander. Haltet euch also an die altbekannten Powersnacks, die ihr kennt und von denen ihr wisst, dass sie für euch funktionieren. Dasselbe gilt für Equipment wie Jersey, Helm oder Schuhe.

    6. Habt euer Equipment fit&ready

    Dazu gehört vor allem eines: Checkt euer Bike. Überprüft den Luftdruck der Reifen, wie smooth die Schaltvorgänge sind, ob die Bremsen funktionieren, ob eure Reifen frei von Rissen sind und reinigt und ölt zum Schluss eure Kette. Am Vorabend bereitet ihr am besten alles vor, was ihr für das Rennen braucht. Legt euer Top, eure Shorts, Socken, Schuhe, Helm und Handschuhe bereit, füllt eure Wasserflasche schonmal auf, packt eine Windjacke, Überschuhe, Pannenkit und Multitool in eure Satteltasche ein und denkt an genügend Verpflegung. Wenn ihr eine Stunde radelt, sollten eine Flasche Wasser und ein Powergel genügen.

    alles dabei: Radkleidung, Wasser, Pannen- und Erste Hilfe Kit, Powermeter und Handschuhe

    7. Lasst es am Vorabend ruhig angehen

    Versucht, in der Woche vor dem Rennen gut und lange genug zu schlafen. Sieben Stunden mindestens sollten drin sein... Wenn ihr dann einmal euer Bike gecheckt habt, könnt ihr zur Entspannung noch eine letzte Runde auf ihm drehen, die die Muskeln auf Trab hält und sanft auf das Rennen vorbereitet.

    8. Frühstückt. Um jeden Preis.

    Am Morgen des Rennens seid ihr wahnsinnig aufgeregt. Klar! Und auch, wenn das arg auf den Magen schlagen kann: ESST ETWAS. Mindestens zwei Stunden vor dem Rennen solltet ihr ein möglichst protein- und kohlenhydratreiches Frühstück zu euch nehmen. Hört sich nach viel an, meistens reicht aber ein Porridge und ein Toast mit Erdnussbutter völlig. Und: Vergesst nicht, genügend zu trinken. Euer Körper wird es euch danken. Wenn ihr dann einmal vor Ort seid, eure Startnummer abgeholt habt und ein letztes Mal aufs Klo gegangen seid, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Ihr habt euch vorbereitet, ihr habt an alles gedacht: Let's ride.

    9. Positioniert euch richtig

    Ihr habt das bestimmt schon in euren Group Rides gelernt, aber von Anfang an nach vorne zu preschen ist keine gute Idee und frisst nur unnötig Energie. Bleibt bis zum letzten Teil der Strecke im Peloton, also im Hauptfeld, nutzt den Windschatten anderer Fahrer:innen und bleibt erstmal unter eurer anaeroben Zone. Wenn ihr keine so guten Kletterer:innen seid, dann achtet darauf, Climbs relativ weit vorne zu starten, damit ihr nicht vollends abgehängt werdet. Gegen Ende des Rennens könnt ihr dann nochmal alles aus euch rausholen: Und werdet an Vielen einfach vorbeiziehen!

    10. Habt Spaß

    Don't stress it. Es ist euer allererstes Rennen, keine:r erwartet von euch unter den ersten zu sein, die über der Ziellinie sind oder gar ganz zu gewinnen. Solange ihr ein reibungsloses, sicheres und nicht allzu überanstrengendes Rennen hattet, habt ihr alles richtig gemacht. Nutzt diese Chance, um von erfahreneren Sportler:innen zu lernen und sammelt so die wichtigen Erfahrungen, die euch bei jedem eurer weiteren Rennen wahnsinnig helfen werden. Euer erster Sieg kommt dann auch noch... Bis dahin gilt: Spaß haben und stolz auf das sein, was ihr erzielt habt!

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