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    Sicher auf dem Bike: Alles zum Thema Rennradhelme

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    11. Jan. 2023 9 Min.
    Sicher auf dem Bike: Alles zum Thema Rennradhelme

    Rennradhelme im Test

    Das Tragen eines Fahrradhelms ist in Deutschland zwar keine Pflicht, schützt Dich bei einem Sturz jedoch vor Verletzungen und kann sogar Dein Leben retten. Neben der Funktion als Kopfschutz bieten Fahrradhelme mittlerweile auch ein richtig schickes Design. Beim Kauf eines Fahrradhelms solltest Du verschiedene Kriterien berücksichtigen, um die richtige Entscheidung zu treffen. In unserer Kaufberatung zeigen wir Dir, welche Arten von Fahrradhelmen es gibt und worauf Du achten solltest, wenn Du den für Dich optimalen Fahrradhelm finden willst.

    1. Was für Typen von Fahrradhelmen gibt es?

    Grundsätzlich wird zwischen Softshell-Helmen, Hardshell-Helmen und Microheshell-Helmen unterschieden.

    Softshell-Helme haben nur eine Schale aus Hartschaumstoff, der auch als expandiertes Polystyrol bezeichnet wird. Das schlanke Design macht sie besonders leicht und günstig.

    Hardshell-Helme bestehen, wie der Name schon sagt, aus hartem Kunststoff, genauer gesagt aus Acrylnitril-Butadien-Styrol. Sie bieten mehr Schutz und sind schwerer als Softshell-Helme. Aufgrund ihres robusten Materials kommen solche Helme vor allem für Mountainbikes, aber auch für Motorräder zum Einsatz. Bei Hardshell-Helmen wird die Außenschale in separaten Arbeitsschritten mit der Innenschale verklebt.

    Ein Microshell-Helm ist eine Mischung aus Softshell- und Hardshell-Helm. Bei dieser Art von Fahrradhelm ist der harte Schaumstoffkern mit Kunststoff überzogen. Die glatte Oberfläche verfügt außerdem über Löcher für eine gute Belüftung. Kommt Dir bekannt vor? Der Microshell-Helm mit Lüftungsschlitzen ist auch die am weitesten verbreitete Art von Fahrradhelm. Das Gewicht liegt zwischen einem Softshell-Helm und einem Hardshell-Helm. Microshell-Helme werden in der Regel aus leichtem, dünnem Polycarbonat hergestellt.

    Bei In-Mould-Helmen wird die Außenschale des Helms aus leichtem, dünnem Polycarbonat zusammen mit der Innenschale aus expandiertem Polystyrol geformt.

    Einen besonders hohen Tragekomfort bieten Fahrradhelme mit einer Polsterung. Neben Modellen für Frauen und Männer gibt es auch Unisex-Modelle. Zu den beliebtesten Herstellern von Fahrradhelmen zählt die Marke Alpina.

    In-Mould-Helm

    2. Fahrradhelme für verschiedene Fahrradtypen

    Helm ist nicht gleich Helm: Je nach Fahrradtyp kommt ein anderer Fahrradhelm in Frage. Für die Freizeit eignet sich ein normaler Microshell-Helm ohne Extras. Möchtest Du bei Dunkelheit besonders sicher unterwegs sein, kannst Du an Deinem Fahrradhelm ein Licht montieren.

    Bei Fahrten mit einem Mountainbike solltest Du Dich mit einem besonderen Fahrradhelm schützen. Mountainbike-Helme bedecken mehr Partien am Kopf und im Gesicht als ein herkömmlicher Fahrradhelm und verfügen meist über einen Kinnschutz sowie bei manchen Modellen auch über eine Nackenstütze. Halbschalenhelme mit Belüftungsöffnungen sind ein Kompromiss aus Sicherheit und Belüftung. Für maximale Sicherheit kannst Du auch auf einen Mountainbike-Helm mit Visier, ähnlich einem Motorradhelm, setzen. Ein Hersteller für solche Halbschalenhelme mit Visier ist zum Beispiel Kask.

    Mountainbike-Helm

    Für Rennradfahrer ist eine gute Aerodynamik besonders wichtig, weshalb Rennradhelme auf ihre aerodynamischen Eigenschaften getestet werden. Vor allem beim Zeitfahren sollte der Helm kein Hindernis für eine gute Performance und hohe Geschwindigkeit sein, sondern möglichst wenig Luftwiderstand haben. Ein Rennradhelm hat daher deutlich weniger Lüftungslöcher als ein normaler Fahrradhelm und eine besonders glatte Oberfläche. Das Belüftungssystem ist besonders gut durchdacht, um ausreichend Belüftung bei geringen Luftwiderstand zu ermöglichen. Die am Hinterkopf leicht spitz zulaufende Form eines Rennradhelms sorgt dafür, dass der Fahrtwind nach hinten strömt, was die Aerodynamik verbessert. Auch ein geringes Gewicht ist bei einem Rennradhelm von Bedeutung.

    Rennrad-Helm

    Fürs Zeitfahren kommen sogenannte Aero-Helme zum Einsatz. Sie sind tropfenförmig und laufen am Hinterkopf deutlich länger und spitzer zu als bei einem klassischen Rennradhelm, da so noch mehr Luftwiderstand reduziert wird. Daneben gibt es aber auch Zeitfahrhelme ohne spitz zulaufendes Heck, die bei jeder Position des Kopfes einen geringen Luftwiderstand bieten.

    Aero-Helm

    3. Welche Helme tragen die Profis im Radsport?

    Bekannte Hersteller von Rennradhelmen sind Giro, Abus, Uvex, Casco, Bell, POC und Lazer. Modelle dieser Marken werden auch im professionellen Radsport verwendet. Die beliebtesten Marken kurz vorgestellt:

    • Giro ist ein kalifornischer Hersteller von Sportartikeln mit einer Spezialisierung auf Rennradhelme und Skihelme.
    • Das vielseitige deutsche Unternehmen Abus kennst Du sicher: Es stellt neben Fahrradhelmen unter anderem auch Schlüssel, Schlösser und Alarmanlagen her.
    • Uvex ist ebenfalls ein deutsches Unternehmen, das Sicherheitsprodukte herstellt. In Deutschland ist Uvex der Marktführer für Fahrradhelme.
    • Auch das Unternehmen Casco hat seinen Sitz in Deutschland und zählt zu den führenden Herstellern von Fahrradhelmen und Brillen.
    • Bell ist ein Unternehmen aus Kalifornien, das sich in der Herstellung auf Helme für Mountainbikes und BMX sowie auf Motorradhelme spezialisiert hat.
    • Das schwedische Unternehmen POC ist ein führender Hersteller von Helmen, Brillen sowie Zubehör für den Radsport und Wintersport.
    • Lazer ist ein belgisches Unternehmen, das verschiedene Arten von Fahrradhelmen und Rennradhelmen über Zeitfahrhelme und Triathlon-Helme bis hin zu Helmen für Gravel Bikes oder auch City Bikes herstellt.

    Zu den besten Rennradhelmen gehören der Uvex i-vo, Uvex Boss Race, Giro Savant, Casco Speedairo, Abus Airbreaker und Abus Gamechanger. Möchtest Du auf dem gleichen Level wie die Profis im Radsport unterwegs sein, solltest Du Dir diese Marken und Modelle ansehen und in jedem Fall auf einen hochwertigen Aero-Helm setzen, wenn Du auf dem Rennrad unterwegs bist.

    4. Darauf solltest du beim Kauf eines Fahrradhelms achten

    Kopfform: Damit der Fahrradhelm den nötigen Schutz bietet, muss die Helmschale optimal an Deine Kopfform angepasst sein. Andernfalls rutscht der Helm in Dein Sichtfeld oder lenkt Dich vom Verkehr ab, wenn Du den verrutschten Helm zurechtrücken möchtest. Außerdem schützt ein schief oder zu locker sitzender Helm nicht mehr ausreichend vor einem Aufprall. Um das zu verhindern, sollte Dein Fahrradhelm nicht zu groß sein. Aber auch zu klein sollte der Fahrradhelm nicht sein, da Du sonst Kopfschmerzen bekommst und Dich ebenfalls nicht auf den Verkehr konzentrieren kannst.

    Für die Auswahl des passenden Fahrradhelms misst Du vorab mit einem Maßband Deinen Kopfumfang. Für das richtige Ergebnis setzt Du das Maßband knapp über Deinen Augenbrauen an. Die Größe des Fahrradhelms wählst Du entsprechend deines Kopfumfangs aus. Stehst Du zwischen zwei Helmgrößen, solltest Du Dich für den größeren Helm entscheiden. Wenn Du den Fahrradhelm ausprobierst, solltest Du für die optimale Passform direkt auch auf die richtige Einstellung achten. Mit dem verstellbaren Kinnriemen sorgst Du dafür, dass der Fahrradhelm fest sitzt. Mit einem zusätzlichen verstellbaren Ring am Fahrradhelm, der im Nacken sitzt, kannst Du bei Bedarf nachjustieren, damit der Helm optimal sitzt und weder verrutscht noch unangenehmn drückt. Trägst Du eine Brille, sei es wegen einer Sehschwäche oder als Windschutz, solltest Du sie auch bei der Anprobe des Fahrradhelms tragen. Auch die Gurte sollten weder zu locker sitzen noch zu fest an Deinem Kopf liegen.

    Tipps zur Anprobe: Setze den Fahrradhelm erstmal auf Deinen Kopf auf, ohne die Gurte zu schließen, und schüttle den Kopf in verschiedene Richtungen . Schon ohne straff sitzende Gurte und geschlossene Kinnriemen sollte der Gurt stabil auf Deinem Kopf sitzen.

    Gewicht: Ist der Fahrradhelm zu schwer, drückt er auf Deinen Kopf und belastet Die Wirbelsäule. Daher solltest Du beim Anprobieren darauf achten, dass der Helm ein ausreichend geringes Gewicht hat. Ein leichtes Gewicht ist vor allem für den professionellen Radsport wichtig, um das Gesamtgewicht möglichst niedrig zu halten. Allzu leichte Helme büßen dagegen an Schutzwirkung ein. Ein guter Kompromiss ist ein Gewicht zwischen 200 und 300 Gramm.

    Design: Bei der Auswahl eines Fahrradhelms stehen Dir viele verschiedene Designs zur Verfügung. Mit einem Fahrradhelm in grellen Farben oder ausgestattet mit Reflektoren oder einem Licht wirst Du im Straßenverkehr besonders gut gesehen. Falls Dir das nicht taugt, kannst Du natürlich auch auf einen Helm in dezenten Farben setzen. Wenn Dir das Design Deines Fahrradhelms zusagt, macht es umso mehr Spaß, ihn zu tragen.

    Prüfzeichen: Jeder Fahrradhelm, der in Europa verkauft wird, muss mit dem Prüfzeichen EN 1078 versehen sein. Du findest die Prüfnummer im Inneren des Helms aufgedruckt. Außerdem solltest Du beim Kauf darauf achten, ob ein Fahrradhelm mit einem TÜV-Prüfzeichen versehen ist und entsprechend vom TÜV auf Sicherheit und Qualität getestet wurde.

    Mit einem E-Bike sind Radfahrer besonders schnell unterwegs. Bislang gibt es neben der europäischen Norm EN 1078 jedoch keine an die besonderen Anforderungen von E-Bikes angepasste Norm. Hier nehmen die Niederlande, in denen bekanntlich sehr gerne Fahrrad gefahren wird, eine Vorreiterrolle ein: Dort gibt es die Norm NTA 8776, die speziell auf S-Pedelecs ausgerichtet ist. Kriterien für die Vergabe der Norm sind unter anderem Sichtfeld, Belüftung, Dämpfung und Befestigungssysteme. Die Norm NTA 8776 soll Vorbild für eine neue europäische Norm werden. Hersteller, die die Arbeit an einer Norm für E-Bike-Helme unterstützen, sind zum Beispiel Abus oder Bell. Bist Du Besitzer eines E-Bikes, kannst Du dich mit Helmen mit dem niederländischen Prüfzeichen bei den hohen Geschwindigkeiten besonders gut schützen.

    5. Rennradhelm Test als Entscheidungshilfe

    Um Dir die Entscheidung für ein Modell und eine Marke zu erleichtern, kannst Du Dir Testberichte von Stiftung Warentest oder anderen Anbietern für Rennradhelme durchlesen. Kriterien für die Auswahl des Testsiegers sind unter anderem das Gewicht, die Schutzwirkung, der Tragekomfort und das Belüftungssystem. Leichte Rennradhelme, die in Tests mit “Sehr gut “ ausgezeichnet wurden, sind unter anderem:

    • Smith Sport Persist,
    • Giro Isode MIPS
    • Giro Aerohead MIPS
    • Specialized S-Works Prevail ll
    • Mavic Ksyrium Pro Helm
    • Abus Viantor
    • Bell Formula MIPS
    • Abus Gamechanger

    6. Wie viel kostet ein Rennradhelm?

    Die Preise für einen Fahrradhelm variieren stark. Einen gewöhnlichen Fahrradhelm für entspannte Fahrten mit dem Citybike bekommst du schon für ca. 50 Euro. Die Preisspanne für einen guten Rennradhelm mit aerodynamischen Design bewegt sich zwischen ca. 60 Euro und 120 Euro.

    Da es hier um Deine Sicherheit geht, solltest du jedoch nicht an der falschen Stelle sparen. Die Investition in einen gut sitzenden, robusten Fahrradhelm lohnt sich in jedem Fall.

    Nach einigen Jahren solltest Du deinen Rennradhelm durch einen neuen ersetzen, da das Material durch Witterungseinflüsse mit der Zeit beschädigt wird: Es wird porös und seine Schutzfunktion wird dadurch mit Zeit extrem beeinträchtigt. Auch wenn Du gestürzt bist, solltest du dir einen neuen Fahrradhelm zulegen, da sich durch den Sturz auch feine, kaum sichtbare Risse gebildet haben könnten. Gehe immer auf Nummer sicher und investiere regelmäßig Geld in einen Fahrradhelm in hoher Qualität. Entsprechend solltest Du Deinen alten Fahrradhelm natürlich nicht verkaufen, sondern entsorgen. Kaufst Du Dir einen neuen Fahrradhelm, sollte dieser auch tatsächlich neu und keinesfalls gebraucht sein. Der Kauf eines Helms ist der falsche Zeitpunkt, um zu sparen.

    7. Was ist ein MIPS?

    Bei Fahrradunfällen wirken starke Rotationskräfte aus verschiedenen Richtungen. Je nachdem, wie man fällt, kann der Radfahrer mit dem Kopf anders auf dem Boden aufkommen.

    Eine Neuheit auf dem Markt sind Fahrradhelme mit sogenanntem MIPS (Multi-directional impact protection system). Dabei handelt es sich um ein gelbes Gerüst aus Kunststoff im Helm. Bei Helmen mit MIPS verschiebt sich diese Innenschale bei einem Aufprall um 10 bis 15 Millimeter und bremst so bei einem schrägen Aufprall (multi-directional impact) einen Teil der Rotationskräfte, um schwere Kopfverletzungen zu verhindern. Diese Vorrichtung trägt der Tatsache Rechnung, dass Du bei einem Sturz mit dem Fahrrad meist mit einer schrägen Kopfhaltung auf dem Boden aufkommst und nicht frontal. Herkömmliche Helme absorbieren dagegen in der Regeln nur statische Schläge, bei denen es nicht zu einer Rotationsbewegung kommt. Doch gerade der Einfluss solcher Rotationskräfte auf das Gehirn ist lebensgefährlich. Die meisten der oben aufgezählten, als “sehr gut” bewerteten Rennradhelme sind mit einem MIPS ausgestattet. Nicht nur Fahrradhelme, auch Motorradhelme, Skihelme, Reithelme und weitere Helme gibt es mit einem MIPS.

    Falls Du Dir zusätzliche Sicherheit wünschst, ist dieser Helm eine gute Wahl, solange er bequem sitzt. Meist sind MTB-Helme und Rennradhelme mit einem MIPS ausgestattet, aber auch für alle anderen Arten von Fahrrad lohnt sich die Ausstattung mit diesem System. Bislang lässt sich ein Fahrradhelm leider nicht nachträglich mit einem MIPS aufrüsten, weshalb Du Dir vor dem Kauf eines neuen Fahrradhelms überlegen solltest, ob Du ein Modell mit MIPS haben möchtest. Fahrradhelme mit einem MIPS sind jedoch deutlich teurer als Modelle ohne, da das System noch relativ neu ist. Es ist jedoch zu erwarten, dass das MIPS bei Fahrradhelmen und anderen Helmen künftig eine Standardausstattung und entsprechend günstiger sein wird.


    8. Wo finde ich den passenden Helm?

    Da Du einen Fahrradhelm vor dem Gebrauch unbedingt ausprobieren solltest, ist es am einfachsten, direkt in einem Fahrradladen oder Sportladen vorbeizuschauen. Mehr Auswahl hast Du jedoch online, zum Beispiel bei Amazon. Wenn Du vorher Deinen Kopfumfang misst und Dich damit auseinandersetzt, welche Eigenschaften Dein Fahrradhelm haben sollte, kannst Du auch online schon die richtige Wahl treffen. Egal ob Uvex oder Abus Rennradhelm oder eine andere Marke: Auch dann, wenn Du Deinen Fahrradhelm online bestellst, solltest Du ihn natürlich anprobieren.

    Der beste Helm bringt dir natürlich nichts, wenn du nicht das passende Fahrrad hast... Suchst du also nach einem neuen, hochqualitativen Bike für dich, dann sieh dich doch mal in unserem buycycle Shop um! Wir haben Tausende Second-Hand-Räder auf unserem Marktplatz, bestimmt ist also auch eines für dich dabei. Bei Fragen oder Tipp-Bedarf kannst du dich jederzeit an das buycycle Team wenden. Wir wünschen bis dahin, wie immer: Happy browsing, happy cycling!