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    Von der ersten Tour du Monde bis zur Tour de France der Frauen

    Sophia Willmes
    Sophia Willmes
    8. März 2023 11 Min.
    Von der ersten Tour du Monde bis zur Tour de France der Frauen

    Eine Geschichte der Frau, des Fahrrads und des Feminismus

    Annie Kopchovsky und Annemiek van Vleuten: Die erste Frau, die 1895 auf dem Fahrrad die Welt umrundete und die Gewinnerin der Tour de France Femmes 2022. Die beiden trennen knapp 150 Jahre, in denen die Geschichte des Fahrrads und die Geschichte der Frauen unmittelbar miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig vorantreiben. Den diesjährigen Weltfrauentag möchten wir bei buycyle dazu nutzen, uns diese Geschichten in Erinnerung zu rufen und die Ménage-à-Trois zwischen Fahrrad, Frau und Feminismus genauer unter die Lupe zu nehmen. Schon im 19. Jahrhundert hielt nämlich die Frauenrechtsaktivistin Susan Anthony fest:

    "Das Fahrrad hat mehr zur Emanzipation der Frau beigetragen als alles andere auf der Welt."

    1. Auf dem Fahrrad Richtung Freiheit

    Als das Fahrrad 1817 erfunden wird, wird es schnell zum Kult-Objekt und Must-Have der westlichen High-Society. Der neue Mann von Welt fährt Rad. Betonung auf Mann. Wer als Frau von A nach B will, ist weiterhin auf seinen Ehegatten, Vater oder Bruder angewiesen, denn das neumodische Verkehrsmittel wird für die weibliche Gesellschaft als unschicklich angesehen.

    Trotzdem schwingen sich die ersten Frauen in ihren üppigen viktorianischen Röcken in den Sattel und erradeln sich somit eine nie vorher dagewesene Unabhängigkeit. Das Fahrrad ist relativ billig, leicht erhältlich und erlaubt erstmals die volle Kontrolle über die eigene Mobilität, eine revolutionäre Freiheit für die Frau. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wird es so zum Dorn im Auge der männlichen Oberschicht. Frauen, die radeln, werden als rebellisch angesehen, sogar medizinische Bedenken zum Zusammenspiel der weiblichen Anatomie und dem Fahrradsattel werden geäußert: Fahrradfahren könne unfruchtbar machen und sei letztendlich eine unerhörte Form der "unauffälligen Masturbation". So sei doch immer noch der heimische Herd der sicherste Ort für diese zarten Wesen...

    Suffragetten 1897 bei einer Demonstration für die Rechte von Frauen und Radfahrer:innen

    Doch frau lässt das nicht auf sich sitzen. Sie fordert vehement mehr Platz im öffentlichen Raum, mehr Mitspracherecht und Gleichberechtigung und das Fahrrad wird zum Symbol und Vehikel von Emanzipation und der Frauenrechtsbewegung. Es werden Fahrradclubs gegründet, die zu wichtigen Orten feministischen Gedankenguts werden, die Suffragetten demonstrieren auf dem Rad für mehr Frauenrechte und aus den unpraktischen Röcken werden langsam die sogenannten "bloomers": Weite Hosen, die Frauen unter ihren Röcken tragen.

    Eine Frau in Hosen. Ein Skandal, der das späte 19. Jahrhundert den Atem anhalten lässt und gleichzeitig eine fundamentale feministische Errungenschaft darstellt. Nicht nur, weil bloomers der damals vorherrschenden Vorstellung von Weiblichkeit so grundlegend widersprechen, sondern auch weil sie Mobilität auf dem Fahrrad noch einfacher und zugänglicher und das Fahrradfahren unter Frauen somit noch verbreiteter machen.

    neuseeländische Postkarte aus dem 19. Jahrhundert

    2. Pionierinnen der Fahrradkultur

    Um noch einfachere Zugänglichkeit kümmert sich 1896 Maria Ward. Denn absolute Unabhängigkeit erreicht frau auf dem Fahrrad erst, wenn sie die alleinige Verantwortung dafür tragen kann. In Wards Anleitung "Bicycling for Ladies" erfasst sie folglich alles, was frau über das Fahrrad wissen muss: Vom Kauf übers Fahren selbst bis hin zur Reparatur und Instandhaltung. Somit muss sich nun nicht mehr auf Männer berufen werden, wenn mechanisches Können erforderlich wird.

    Denn, wenn fahrradfahrende Frauen eines nicht ausstehen können, dann, dass Männer ihnen sagen wollen, was sie können und nicht können: Als sie 1894 mitbekommt, wie zwei Herren in Boston eine Wette abschließen, dass eine Frau nie in der Lage sei, auf dem Fahrrad die Welt zu umrunden, lässt Annie Cohen Kopchovsky alles stehen und liegen, um ihnen Unrecht zu beweisen. Die 23-jährige jüdische Einwanderin verlässt prompt ihren Mann und ihre drei Kinder und macht sich auf ihrem 21 kg schweren Rad auf und davon. In gerade einmal 15 Monaten gelingt ihr die Tour um die Welt. Zurück in Boston ist sie in der Zwischenzeit zum ultimativen Vorbild für Fahrradfahrer:innen und Frauenrechtsaktivist:innen geworden.

    Annie Cohen Kopchovsky "Londonderry"

    Währenddessen schreibt auch die Schwarze Radsportlerin Katherine "Kittie" Knox Geschichte, als sie komplett in Männer-Radklamotten gekleidet gegen die Rassentrennung der League of American Bicyclists protestiert. Trotz des geltenden "color bans", der Schwarzen Menschen die Mitgliedschaft verbieten sollte, behauptet sie sich im Club und pocht auf ihr Anwesenheitsrecht. Ihr Protest rückt die Probleme des Rassismus' und Sexismus' in das Zentrum der öffentlichen Radsportdebatten.

    Katherine "Kittie" Knox in bloomers (1895)

    3. Frauen im Radsport

    Ab den 1920er Jahren werden Frauenradrennen immer beliebter und verbreiteter, auch wenn sie bereits davor schon veranstaltet wurden. 1897 bereits bricht die Dänin Susanne Lindberg mit einer Strecke von 1000 Kilometer in 54 Stunden und 30 Minuten einen damaligen Weltrekord. Den Rekord eines männlichen Kollegen, um genau zu sein. Doch es dauert noch weitere 50 Jahre, bis der Frauenradsport international und offiziell anerkannt wird.

    1951 findet ein erstes offizielles Fahrradrennen für Frauen in der DDR statt, 1958 dürfen Frauen erstmals an den UCI-Weltmeisterschaften teilnehmen und erst 1984 erkennt das olympische Komittee das Straßenrennen für Frauen als offizielle Disziplin an. Connie Carpenter-Phinney, bereits US- und Weltmeisterin, ist in diesem Jahr die erste Radsportlerin, die Olympia-Gold gewinnt.

    Connie Carpenter-Phinney beim Olympia Sieg 1984

    Auf sie folgen zahlreiche Radrenn-Heldinnen, die seither den Fahrradsport formen und ihm immer wieder ganz neue Aufmerksamkeit verschaffen. Die Legende Jeannie Longo ist bis heute die Frau, die an den meisten Wettkämpfen teilgenommen hat, und die durch ihre beeindruckenden sportlichen Leistungen dem Radsport der Frauen zu mehr Popularität verhalf. Im Alter von unfassbaren 63 Jahren gewinnt sie zuletzt 2021 die Weltmeisterschaft im Zeitfahren - zum 13. Mal in ihrer Karriere. An diesen Sieg reihen sich eine Olympia Goldmedaille, 38 Weltrekorde, 13 gewonnene Weltmeisterschaften und drei Siege der Tour de France der Frauen.

    Jeannie Longo

    Besser gesagt... drei Siege der "Grande Boucle Féminine", so der offizielle Name der französischen Landesrundfahrt, die von 1984 bis 2009 von der Société du Tour de France ausgetragen wird. Doch was anfangs das weibliche Gegenstück des bedeutendsten Radrennens der Fahrradwelt sein soll, erlebt schnell eine rasante Abwärtsspirale. Unter immer wieder wechselnden Veranstaltern und Namen stattfindend, wird das Rennen 2009 wegen anscheinend mangelnder Bedeutung wieder eingestellt. Es dauert ganze 13 weitere Jahre, bis es 2022 eine richtige Tour de France der Frauen gibt: Die Tour de France Femmes. Endlich.

    Frauen sind heute aus der Fahrradkultur nicht mehr wegzudenken, nicht nur im sportlichen Bereich. Die wohl mächtigste Frau der Fahrradbranche muss Bonnie Tu sein: Gesicht und Vorsitzende des größten weltweiten Fahrradherstellers Giant und Gründerin der ersten Fahrradmarke, die nur auf Frauen ausgerichtet ist. Laut Tu soll Liv mehr als nur eine weitere Brand sein, sondern ein Ort der Gemeinschaft für Frauen auf dem Fahrrad. Die Marke sponsert das Womens World Tour Team Liv Racing und wird heute immer noch von Tu geleitet, obwohl diese einflussreiche Frau mittlerweile über 70 Jahre alt ist.

    Bonnie Tu und ein Teil ihres Teams von Liv

    Ohne das Fahrrad wären Frauen und der Feminismus heute nicht dort, wo wir sie kennen. Das neumodische Verkehrsmittel wird bereits kurz nach seiner Erfindung zum zentralen Symbol für weibliche Freiheit, Unabhängigkeit und Emanzipation, treibt die feministischen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts voran und tut es noch heute mit Veranstaltungen wie der "Critical Mass" oder dem "Fancy Woman Bike Ride". Gleichzeitig treiben aber immer neue eindrucksvolle Frauen auch umgekehrt die Fahrradszene voran, setzen sich für die Rechte von Fahrradfahrer:innen ein, sind in der Innovation, der Industrie und im Radsport aktiv und bereichern so die Kultur der Radler:innen weltweit.

    Also lasst uns doch an Anny Kopchovsky und Kittie Knox, an Bonnie Tu und Jeannie Longo denken und ihnen kurz danken, wenn wir uns das nächste Mal in den Sattel schwingen. Nicht nur heute am Weltfrauentag, sondern das ganze Jahr über. In diesem Sinne wünschen wir von buycyle euch, jetzt, da wir wissen, dass die beiden Dinge so eng miteinander verknüpft sind: Happy cycling, happy international women's day!

    Tour de France der Frauen | buycycle

    Die Zukunft des Radsports: Sind Frauen bei der Tour de France?

    Gleichberechtigung ist heutzutage in aller Munde. Und das mit gutem Grund, denn in vielen gesellschaftlichen Bereichen gelten Männer als einflussreicher. Das lässt sich auch in den letzten Jahrzehnten im Sport beobachten. Denn so erfolgreich viele Sportlerinnen sind, so selten wird dennoch medial über sie Bericht erstattet. Sichtbar wird das beispielsweise im Fußball, Basketball oder Motorsport. Dabei dominieren die Männer des Landes. Ursachen dafür kann man einige nennen. Beispielsweise die stereotypischen Vorstellungen, die wir von Geschlechterrollen haben. Oder das fehlende Sponsoring vieler Frauenmannschaften, das wiederum durch die mangelnde mediale Aufmerksamkeit erklärt werden kann. Doch die Olympischen Spiele sind ein positives Beispiel dafür, dass auch Frauen im Sport hervorragende Leistungen erzielen. Verfolgt man als Radfan die Tour de France, das größte Radrennen weltweit, sieht man auch hier nur männliche Athleten. Doch seit letztem Jahr wird wieder versucht, den Frauenradsport weiter voranzutreiben. Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, ob es bei der Tour de France auch Fahrerinnen gibt. Hier erfährst du die Rolle der Frauen beim größten Radrennen der Welt.

    Was ist die Tour de France?

    Die Tour de France gehört zu den populärsten und anspruchsvollsten Radrennen der Welt. Jedes Jahr treten im Juli über 150 Radsportler bei dem Event an. Zwischen 20 und 22 Teams stellen jeweils etwa neun Fahrer. Professionelle Radsport Teams aus der ganzen Welt sind vertreten. Der Wettkampf beginnt an einem Samstag und endet drei Wochen später am Sonntag, in der Regel dauert er also 21 Tage mit zwei zusätzlichen Ruhetagen. 21 Etappen führen quer durch Frankreich. Dabei variiert die Strecke jährlich, in etwa werden 3.500 km von den Radsportlern zurückgelegt. Besonders anspruchsvoll macht die Tour de France, dass die einzelnen Etappen sehr lang sind und oft durch besonderes Gelände wie die Alpen oder Pyrenäen führen. Teilweise führen Etappen auch durch Nachbarländer von Frankreich wie Spanien oder Belgien.

    Die Tour de France gibt es mittlerweile seit 120 Jahren, die erste Tour de France wurde 1903 ausgetragen. Natürlich hat sich das Radrennen über die Jahrzehnte stark verändert. Die erste Tour de France wurde von Henri Desgrange ins Leben gerufen. Dabei war die Tour de France ein Marketinginstrument, um mehr Aufmerksamkeit auf eine französische Sportzeitung zu lenken. Damals waren es sechs Etappen mit sehr anspruchsvollen Höhen-Anstiegen. Die Strecke führte von Paris nach Lyon, Marseille, Toulouse, Bordeaux und zurück nach Paris. Von damals 60 Fahrern die bei der ersten Tour de France 1903 antraten, erreichten nur 21 das Ziel. Maurice Garin war der erste Sieger der Tour de France, damals bestritt er die Strecke auf einem Rad mit Stahlrahmen und Holzfelgen. Das ist heute undenkbar. Mittlerweile lockt das Radrennen jährlich Millionen Zuschauende und es treten Rennradfahrer aus der ganzen Welt an. Die Athleten nutzen dabei die modernsten Räder, die besonders aerodynamisch, leicht und steif sind. Besonders schmale Reifen, sowie der spezielle Aufbau der Rennräder, sind auf minimalen Luftwiderstand und maximale Geschwindigkeit ausgelegt. Nicht nur die Rahmen sind dabei auf Wettkampf ausgelegt, sondern auch auf die Pedalen, Sattel, Lenker und weitere Fahrradkomponenten wird penibel geachtet. Denn bei Wettkämpfen können kleine Nuancen an der Ausstattung der Sportler über Sieg und Niederlage entscheiden. Denn in bestem Training sind alle Radsportler, die dort antreten.

    Bei der Tour de France gibt es einen Gesamtsieger. Dieser ermittelt sich durch den geringsten Gesamtzeit Bedarf bei allen Etappen. Separat werden weitere Sportler geehrt, beispielsweise für die schnellste Etappenzeit, die besten Bergfahrer und die besten Sprinter. Es werden nur die besten Radsportler zur Tour de France eingeladen, auch dadurch kommt die Tour de France zu ihrem prestigereichen Ruf. Es gibt drei verschiedene Arten von Etappen der Tour de France. In den flachen Etappen kämpfen Sprinter um den Tagessieg. Hier geht es um Geschwindigkeit, aber auch um die richtige Taktik. In den Bergetappen werden viele Höhenmeter zurückgelegt, das macht sie besonders anspruchsvoll. Ausdauer ist gefragt, aber auch die “Kletterfähigkeit”, also starke Anstiege mit dem Rad zu erklimmen. Bei der dritten Etappenart handelt es sich um das Zeitfahren. Jeder Fahrer fährt einzeln gegen die Uhr. Hier geht es um Kraft und Ausdauer. Die Tour de France leistete einen großen Beitrag dazu, den Radsport weltweit beliebt zu machen.

    Können Frauen an der Tour de France teilnehmen?

    Von Bildern und aus dem Fernsehen kennt man die Tour de France als Frankreich-Rundfahrt, an der nur Männer teilnehmen. Doch was ist mit den Frauen? Dürfen sie auch antreten oder gibt es einen extra Starttermin für sie? An der Tour de France direkt dürfen Frauen nicht starten. Was bei den Olympischen Spielen normal ist, und zwar dass sowohl Männer als auch Frauen gegeneinander sportliche Herausforderungen meistern, findet bei der Tour de France nicht statt. 2021 gab es für Frauen aber die Möglichkeit, während der Tour de France an einem Eintagesrennen mit dem Namen “La Course by Tour de France” teilzunehmen. Radsportlerinnen riefen diese Idee ins Leben, um dem Wunsch nach einer Tour de France für Frauen Gehör zu verschaffen. Einen Tag vor dem Start der Tour de France der Männer traten 13 Frauen für die erste Etappe an. Nicht nur wurden die Athletinnen schlechter entlohnt als ihre männlichen Kollegen, auch wurden die Streckenabschnitte nicht für sie gesperrt. Die Fahrerinnen wurden für ihren Aktivismus allerdings anders entlohnt. Viele hundert Frauen fuhren Streckenabschnitte mit, außerdem gab es 2022 die Tour de France Femmes. Anstrengung und Mut haben sich bezahlt gemacht. Eine weitere Option für den Frauenradsport ist die “Giro d’Italia”. Sie gilt als zweitgrößtes Etappenrennen des Radsports. Auch hier können Frauen seit 1988 ihr Können unter Beweis stellen.

    Wann war die letzte Tour de France der Frauen?

    2022 findet die Tour de France Femmes statt. Das erste Mal seit 2009 gab es also ein vergleichbares Event im Frauenradsport, das der Tour de France entspricht. Aber: Im Gegensatz zur herkömmlichen Tour de France dauert die Tour de France Femmes nur eine Woche und nicht drei Wochen. Der Start lag 2022 auf dem letzten Tag des Rennens für Männer. Die erste Etappe der Frauen endete auf den Champs-Élysées in Paris. Am gleichen Tag wurde dort der 109. Gewinner der Männer der Tour de France gekürt. Es nahmen 24 Teams aus aller Welt teil. Insgesamt waren es 144 Sportlerinnen. Als Favoritin galt Annemiek van Vleuten, die bereits 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokyo Siege verzeichnet hatte. Auch sieben deutsche Radfahrerinnen nahmen an der Frauen-Tour teil, unter anderem Liane Lippert und Laura Süßemilch.

    Wie oft gab es die Tour de France der Frauen?

    Die Tour de France Femmes 2022 war das erste Mal seit 2009, dass es einen Versuch gab, auch für Frauen das beliebteste Radrennen der Welt anzubieten. Direktorin des Frauenrennens war Marion Rousse. Von 1984 bis 2009 gab es ebenfalls eine Reihe an Veranstaltungen. Sie nannte sich “Grande Boucle Féminine”. Da das öffentliche Interesse begrenzt war, fiel das Radrennen mehrmals in dieser Zeit aus. 2009 wurde die Reihe eingestellt, da das Rennen stark an Bedeutung verloren hatte. Für 2023 wird bereits die Tour de France Femmes geplant, es bleibt also zu hoffen, dass die Frauen im Radsport die verdiente Plattform auch in Zukunft geboten bekommen, ihr Können unter Beweis zu stellen. So oder so gilt: Die Tour de France Femmes avec Zwift war ein großer Schritt für den Profi-Peloton der Frauen.

    Wer gewann die Tour de France der Frauen?

    2022 holte Annemiek van Vleuten den Gesamtsieg. Sie galt im Vorfeld bereits als Favoritin. Trotz drei Radwechsel auf der letzten Etappe konnte die 39-Jährige den Sieg holen. Die niederländische Siegerin gilt somit als erste Gewinnerin der Geschichte der Tour de France Femmes, auch wenn es vergleichbare Rennen bereits vor einigen Jahren gab. Übrigens: Eine Besonderheit der Tour de France, die auch bei der Tour de France Femmes beibehalten wird, ist das gelbe Trikot. Jeden Tag wird dem Athleten oder der Athletin das gelbe Trikot überreicht, der oder die in der Einzel Gesamtwertung führt. Das gelang beispielsweise auch der Gesamtsiegerin Annemiek van Vleuten bei ihrem Etappensieg auf der Vogesen-Etappe, die zu den Bergetappen zählt. Auch die Niederländerin Marianne Vos erhielt das gelbe Trikot. Weitere wichtige Orte waren während des Wettkampfes 2022 die Bar-Sur-Aube-Etappe, la super planche des belles filles, Le Markstein, Saint-dié-des-vosges, Rosheim, Bar-le-duc, Épernay, Meaux, Nizza, Provins, Reims, Sélestat oder Troyes.